Naturgewachsene Birkenstämme, Dach mit Lärchensparren und Pappel-Unterbrettern. In Japan baut man Dachstühle aus zwei Schalen: die erste ist sichtbar und schön gestaltet, die zweite ist unter der Dachdeckung verborgen und trägt die sichtbare Schale. Beide Dachschalen spielen in der Geometrie miteinander – so entstehen die typisch japanischen, geschwungenen Dachformen.
Oben: Erste Dachschale: Sichtsparren (Taluki), Sicht-Bebretterung und Trauf-Aufbau der ersten Schale. Unten: Zweite Dachschale, die seitlich durch einen geschwungenen Ortgang (Havu) begrenzt ist; der Ortgang und die Konstruktion der zweiten Schale ergeben den Dachschwung.
Aufbau vor Ort: die Hauptsäulen sind mit dem Dach und einer Lärchenbohle verbunden, die mit einer verkeilten Holzverbindung den Hauptrahmen sichert.
Zwei einzeln stehende Birken-Pfosten sind mit zwei Lärchenbohlen mit einer der Hauptsäulen verbunden (durchgestemmte verkeilte Holzverbindung). Diese japanische Konstruktion sichert den Schaukasten gegen Wind, Torsions- und Schubkräfte.
Traditionelles Fachwerkgebäude als Unterstand: Sechs Pfosten mit Kopfbändern aus krumm gewachsener, handbehauener Stammware.
Drei Deckenbalken (engl. hammerbeam) tragen zusammen mit dem Königspfosten (engl. kingspost) die Dachsparren.
Der Abbund des Traditions-Fachwerks liegend auf dem Boden, rechts ein Hakenblatt als Längsverbindung der geschwungenen Fußpfette, Pfosten mit natürlich geschwungenen und handbehauenen Kopfbändern. Robin Wood beim Ausarbeiten eines Zapfen mit Bildhaueraxt.
Aufrichten der Fachwerk-Längswände, Wand für Wand Einschlagen der Holznägel aus Eiche.
Oben: Aufrichten des Firstbalkens (engl. main purlin) auf die Zapfen der Königspfosten. Unten: Aufrichten der Sparren.
Die vordere Fußpfette des Gebäudes hat einen Schwung nach oben, so ergeben sich unterschiedliche Sparrenlängen, im Zusammenspiel ergibt sich eine nach außen bombierte Dachfläche.
Richtfest: Wichtig für jedes gute Gebäude, was lange leben soll.
Unter Links gibt ein Youtube-Video zum Bau des Fachwerks.
Vordach mit behauener Kiefer-Konstruktion, Geländer aus gespaltenen Eichen-Staketen, Türblatt und Füllung gespundet aus Lärche.
Türblatt mit durchgestemmten Zapfen verkeilt, Oberlicht der Tür mit Spalt-Staketen.
Links: Eingang zum Vordach mit aufgesattelter Treppe.
Mitte: mit japanischer Axt (ono) behauene Oberfläche (Kiefer). Rechts: Vordach von hinten, mit Geländer und gespaltenen Staketen (Eiche).
Pavillon aus handbehauener und handgesägter Lärche. Traditioneller Abbund mit sechs Pfosten und Kopfbändern und hinterem Fachwerkkasten mit Streben und Riegeln. Sparren-Pfettendach. Entwurf des Gebäudes von Georg Hefter.
Anlieferung der 7 Lärchen-Stämme in Roßbach; ca. 7 Kubikmeter Stammware.
Behauen der Hölzer und das Aufsägen mit der Klöbsäge. Das Holz wurde im Januar 2014 von der Deutschen Kesurokai-Gruppe in Roßbach hergestellt. Es entstanden 110 lfm Lärchen-Kantholz. Siehe Projekte 2014.
Der Abbund des Gebäudes in Roßbach im Mai 2014 fand auf dem Gelände der Zimmerei Hefter statt.
Links: Deckenbalken-Lage. Rechts: Schwellenkranz-Verbindung.
Errichten des Pavillons: Richten der Eingangspfosten, Setzen der Kopfbänder, Richten der hinteren Schwelle und des Fachwerkkasten mit Streben und Riegeln.
Richten der Fußpfetten, Richten des hinteren Fachwerkkasten-Rähms, Richten der inneren Kopfbänder, Auflegen der Deckenbalken.
Richten der Königspfosten mit Kopfbändern, Richten der Firststreben, Richten der Firstpfette.
Richten der Sparren, Einlatten des Gebäudes.
Im Gegensatz zu konventionellem, neuem Holz lässt sich behauenes Holz nicht von einer Bundseite (Bezugsfläche) aus Verzimmern. Behauenes Holz hat starke Maß-Toleranzen; hier werden die Balken mit einer Schnur-Linie versehen, die als Referenz für die Höhe, Länge und Breite dient.